. Panoramablick von Lanzarote auf La Graciosa | ||||
Die kleine Nachbarinsel von Lanzarote, "La Graciosa", zu deutsch "Die Anmutige". Die Insel ist seit 1986 ein Naturpark "Parque Natural Los Islotes". Die Breite beträgt ca. 2 bis 3 Kilometer, die Länge um die 7 Kilometer. Das wüstenartige Eiland verfügt über keine Quellen und ist nur mit kleinen, kniehohen Sträuchern bewachsen. Es gibt nur Sandwege, keine Aspaltstraßen. Die höchsten Erhebungen sind der 266 Meter hohe "Agujas Grandes" und gleich daneben der 257 Meter hohe "Las Agujas Chicas" im Zentrum der Insel. Von wenigen anderen Erhebungen abgesehen ist die flache Insel von Stränden und Treibsandbereichen umgeben. Die Einwohnerzahl
Viele zum Teil abstruse Ideen der touristischen Erschließung konnten immer wieder verhindert werden. Mal sollte ein Flughafen gebaut und Feriensiedlungen errichtet und ein anderes Mal sollte sogar eine Seilbahn vom Mirador del Rio aus gebaut werden. Alles ist dem Naturschutzgebiet erspart geblieben und so beschränkt sich die Zahl der Touristenbetten auf ungefähr Hundert, die alle in Caleta del Sebo stehen. Die Wasserversorgung Graciosas geschieht heute über eine unter dem Meer verlaufende Wasserleitung von Lanzarote aus. Zusätzlich gibt es eine alte Entsalzungsanlage im Hafen, die aber nur für Notfälle vorgehalten wird. La Graciosa ist eine kleine Welt der Ruhe und Gelassenheit. Die Menschen leben dort seit ca. 100 Jahren vom Fischfang. Die Gewässer rund um die Insel gehören zu den fischreichsten der Kanaren. Etwas Ziegenzucht und einige wenige Gemüsefelder tragen zur Versorgung der Einwohner bei. Touristische Attraktionen fehlen vielleicht zum Glück auf der Insel und so beschränkt sich der Zustrom auf einige Ruhe suchende Besucher. Wer gut zu Fuß ist, kann mit ausreichend (!) Wasser und Essen versorgt eine gut 1 1/2 stündige Wanderung von ca. 5 Kilometern zur "Playa de las Conchas" auf der anderen Inselseite machen. Dort befindet sich ein schöner, naturbelassenner, rauher und unerschlossener ca. 700 Meter langer, breiter und weißsandiger Muschelstrand. Weißer Sand, rote Berge und dunkle Lavafelsen bilden neben dem türkisblauen Wasser ein schönes Panorama. Das Baden in der Bucht ist wegen starker Strömungen und hohen Wellen oft sehr gefährlich. Vom Strand aus bietet sich ein schöner Blick zur nur knapp 2 Kilometer entfernten unbewohnten Felsinsel "Montana Clara" (256 m). Gleich dahinter befindet sich der 40 Meter hohe Felsen "Roque del Oeste". Brutplatz für viele Vögel und Gefahr für die Schifffahrt zugleich. Weitere 10 Kilometer nördlich liegt "Alegranza", mit ca. 12 Quadratkilometern halb so groß wie La Graciosa. Das heute unbewohnte Alegranza steht ebenfalls unter Naturschutz und bietet einer großen Zahl von Vögeln Zuflucht. Hin und wieder werden nicht so wanderlustige Besucher auch von Einheimschen mit alten Autos gegen Gebühr an einen der Inselstrände La Graciosas gefahren. Eine Aktion, die bei den richtigen "Wandervögeln" natürlich nicht so gut ankommt. Gleich südlich vom Hafen liegt die Punta Corrales, der steinige "Hausstrand" des Hafenortes. Dahinter folgt mit der langgezogenen "Bahia del Salado" ein sehr schönes Stück Sandstrand. Nochmals einige 100 Meter weiter liegt die Bucht "Playa Francesa" (ca. 45 Gehminutenm vom Hafen entfernt), gleich dahinter die bei Nacktbadenden beliebte "Playa de la Cocina" über die sich der "Montana Amarilla" bis auf 172 Meter erhebt. Wer sich nicht zu Fuß auf den Weg machen will, kann bei einer der Fahrradvermietungen einen Drahtesel leihen. Aber die Fahrt auf den sandigen Pisten ist auch nicht eben einfach. Zwei Pensionen, einige Appartements und wenige Restaurants runden das geringe touristische Angebot zusammen mit zwei Supermärkten, einem Bäcker, einem Schlachter, einer Apotheke und der Post ab. Am 15. und 16. Juli ist La Graciosa anläßlich des Festes der Nuestra Senora del Carmen völlig überfüllt. Alle Fischerboote finden sich im Hafen ein. In einer feierlichen Prozession wird die Madonnenstatue auf eines der geschmückten Schiffe getragen und dann folgen alle Schiffe dem Madonnenboot auf eine kleine Kreuzfahrt über die Meerenge El Rio. Dabei werden Raketen und Böller abgeschossen. Nach der Rückkehr wird bis in den Morgen gefeiert. Um den Hafen herum campen dann hunderte junger Leute. | ||||
Caleta del Sebo (Zoom) |
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